Aus dem Achimer Kreisblatt vom 8. September 2005:
"Eine Stadt erinnert sich" ab Oktober
Ausstellung der Achimer Geschichtswerkstatt zum Leben vor 60 Jahren im Rathaus / Auf zwei Achimer ein Flüchtling

ACHIM (mt) . Mit großer Unterstützung von Zeitzeugen, Achimer Vereinen und der Stadt, ist es der Geschichtswerkstatt Achim gelungen, die Ausstellung: "Eine Stadt erinnert sich - Leben in Achim vor 60 Jahren" zu erarbeiten. Vom 1. bis 11. Oktober wird sie im Sitzungssaal des Rathauses zu sehen sein.
Anfang des Jahres entstand die Idee, das Material, das die Aktiven der Geschichtswerkstatt, in mühevoller Pionierarbeit für die Nachwelt dokumentiert haben, der Öffentlichkeit in einer Ausstellung zu präsentieren. Edith Bielefeld und Sieglinde Falkenstein ergriffen die Initiative und erarbeiteten ein umfangreiches Programm, das sich am Anfang auf das Leben der Flüchtlinge und Vertriebenen konzentrierte, aber schnell zu dem Thema -Leben in Achim vor 60 Jahren- erweiterte.
"Dass die Ausstellung zeitlich mit dem Erntedankfest und dem Tag der Deutschen Einheit zusammenfällt, war nicht von Anfang an geplant, ist aber eine besondere Bereicherung." so Sieglinde Falkenstein.

Sieglinde Falkenstein und Karlheinz Gerhold
Sieglinde Falkenstein und Karlheinz Gerhold blättern im Stadtarchiv in Originalpapieren aus der Nachkriegszeit. Foto: Trutwig

Die Ausstellung im Rathaus ist in verschiedene Schwerpunkte gegliedert, die die Einwohner Achims sowie Flüchtlinge und Vertriebene zu der Zeit bewegten und Einfluss auf Ihr Leben hatten.
"Auf zwei Achimer kam ein Flüchtling, eine Situation, die vielen Flüchtlingen die Hoffnung nahm, hier jemals Fuß zu fassen und sich eine neue Existenz aufzubauen. Aus heutiger Sicht sind sie froh, es gewagt zu haben und in Achim sehr glücklich zu leben." berichtet Falkenstein. Es wird einen Leitfaden geben, der die Besucher durch die Ausstellung führt. Auch Gegenstände des damaligen Lebens sind zu sehen.
Eine wichtige Grundlage der elftägigen Ausstellung ist ein Buch, das aus den Fragebögen erstellt wurde, die viele Zeitzeugen ausgefüllt haben (wir berichteten). Besonders hervorzuheben ist ein Sonderheft, in dem die Ergebnisse der Schüler-Familienforschung und statistische Informationen des Standesamtes über Eheschließungen enthalten sind.
Die Geschichtswerkstatt dankt für die gute Resonanz bei den Aktionen. Ab dem Wochenende, wird an zentralen Punkten in Achim das Programm zur Ausstellung ausliegen, es informiert nicht nur über die genauen Öffnungszeiten der Ausstellung, sondern auch über das bunte Rahmenprogramm, bei dem sich viele Vereine und Gewerbetreibende beteiligen. So gibt es von kulinarischen Spezialitäten bis zur Filmvorführung im Kommunalen Kino und Musikveranstaltungen einiges zu erleben.
Bis auf den Liederabend "Kauf dir einen bunten Luftballon", für den ein Beitrag von drei Euro geleistet werden muss, sind alle Veranstaltungen eintrittsfrei.
Nach Ende der Ausstellung werden die Unterlagen so aufbewahrt, dass sie an Schulen und Interessierte ausgeliehen werden können.

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