Aus dem Achimer Kreisblatt vom 27. Mai 2003:

Achimer reisten nach Achim
Heimatfreunde besuchten gleichnamiges Dorf bei Wolfenbüttel

ACHIM. Eine besondere Reise traten kürzlich die Achimer Heimatfreunde an: Sie unternahmen eine Fahrt in das gleichnamige Dorf Achim, das 20 Kilometer südlich von Wolfenbüttel an einer alten Heerstraße liegt. "Die in früheren Zeiten so exponierte Lage war gut für Handel und Wandel, brachte in Kriegszeiten jedoch viel Leid für die Bevölkerung", schildert Reinhard Richter von den Achimer Heimatfreunden.
Ein historischer Fund läßt schließen, daß der Raum bereits in der Bronzezeit besiedelt wurde, ganz sicher jedoch im sechsten Jahrhundert nach der Eroberung durch die Sachsen. Denn diese liebten die Endung "Heim". So wurde aus "Aha-Heim", was Heim am Wasser bedeutet, nach und nach Achim. Und Wasser gab es im Vorland des Harzes besonders, während der Frühjahrsüberschwemmungen mehr als genug. Für die frühen Siedler lag der Ort günstig, im Westen und Süden durch Moore vor Überfällen geschützt, sonst Wald und Wasser, also ausreichend jagdbare Tiere und Fische.
"Erste urkundliche Erwähnungen lassen den Schluß zu, daß der Ort weit verzweigt war, daß es ein Kleinachim gab", so Richter.
Anfang des 13. Jahrhunderts bauten die Bürger ihre Wehrkirche. Ein Professor Meierhof schrieb im Jahre 1710: "Randons Meierhof ist schon 100 Jahre wüst. Denn die Abgaben waren so hoch, daß viele Bauern, die nach Überschreibung und Inbesitznahme durch Ausgraben eines Klumpen Lehm und Abbrechen eines Zweiges glaubten, das große Los gezogen zu haben, schufteten sich zu Tode, mussten aufgeben."
Der Weg vom Leibeigenen zum freien Bauern dauerte rund 400 Jahre und endete 1845. Achim blühte auf, kam durch den für Zuckerrüben gut geeigneten Kleiboden zu einem bescheidenen
Wohlstand.
Genau 100 Jahre später erfolgt der Rückschlag: Verdoppelung der Einwohnerschaft auf 700 durch Flüchtlinge, Achim war Zonenrandgebiet. Im Zuge des Wiederaufbaus kam es zu kommunalen Umgestaltungen. Achim wurde in die neu geschaffene Gemeinde Börßum eingegliedert, verlor seine Selbstständigkeit.
Heute ist Achim ein kleines idyllisches Dorf mit einem überaus regen Vereinsleben. Die Kirche, ausgestattet mit einer Orgel und zwei Glocken, wurde durch einen Gemeinschaftsraum mit Küche erweitert. Es gibt einen Posaunenchor, eine Feuerwehr und einen Sportverein.
"Der junge Bürgermeister sorgt jedoch dafür, daß Achim auf keinem Sektor den Anschluss verliert", weiß Richter.
Wer in einem ruhigen Dorf mit einer mehr als 1000-jährigen Geschichte ziehen (sic!) möchte, noch dazu mit einer schönen Umgebung, dem empfiehlt Richter, sich das kleine Achim einmal selbst
anzusehen oder sich beim Heimatverein nach weiteren Informationen zu erkundigen.

Das "andere" Achim

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