Aus dem Achimer Kreisblatt vom 02. März 2013:

Bodo, Ritter und einst drei Teile
Frühe Geschichte des 1000-jährigen Baden beim großen Festakt im Mittelpunkt

BADEN. Einer der ersten Siedler mit dem altsächsischen Namen Bodo als möglicher Namensgeber des Weserdorfs, Hinweise auf eine Brücke über den Fluss schon im 13. Jahrhundert, die einstige Dreiteilung in die Anwesen Ruschbaden, Holzbaden und Wasserbaden - oder auch die frühe Schutzburg hoch über der Weser, etwa gegen das Vordringen der Normannen und räuberischer Ungarn.
Es gab schon einiges im Vortrag von Professor Dr. Dr. Bernd Ulrich Hucker aus Vechta, das gestern nicht wenige aus dem Festpublikum in der Badener Grundschulaula aufhorchen ließ. Der aufs Mittelalter in der norddeutschen Region spezialisierte Geschichtswissenschaftler hielt den Festvortrag zum Thema "Das 1000jährige Baden - die Geschichte eines Weserdorfes" vor 200 geladenen Gästen. Mehr hätten in dem Raum nicht Platz gefunden bei dieser festlichen Veranstaltung zum Auftakt einer ganzen Reihe weiterer anlässlich des Ortsjubiläums.
Eines mochte der Historiker aber nicht bestätigen - dass Baden an der Weser dem bekannten Seeräuber Claus Störtebeker mal als Rückzugsrevier diente. Hier liege eine Badener Geschichtsforscherin falsch und sei wohl durch eine Namensgleichheit irritiert worden, vermutete Professor Hucker. Dass der Ort aber Sitz eines mittelalterlichen Rittergeschlechts war und eine Kapelle dort stand, bestätigte er.
Geschichtswerkstatts-Vorsitzender Karlheinz Gerhold hatte in seiner Einführung unter anderem hervorgehoben, dass Baden auch kurze Zeit zum Frankreich Napoleons gehörte und früh Mittelzentrum mit einer Verwaltung war, die über den Ort hinaus später etwa Etelsen und Posthausen einschloss.

Das Festpublikum

Jubiläumsfeier zum 1000. Geburtstag Badens gestern Abend mit einem Festakt in der Badener Schulaula. Foto: Hägermann

Gerhold berichtete aber auch von einer einstmals erhobenen kunosen Badener Zwangsgebühr, die irrsinnigerweise Bürgern das Recht einräumte, im Bullensee Hasen und in den Sandbergen Fische zu fangen".
Sowohl Hucker als auch Gerhold erwähnten selbstverständlich besonders den Zeitpunkt, als Baden beziehungsweise Botegun "ins Licht der Geschichte trat" - und der nun gefeiert wird: Im Jahr 1013 hatte der bremische Erzbischof Unwan sich die Wahl in sein Amt quasi erkauft, indem er den Ertrag des Botegun-Hofes der Geistlichkeit vermachte. Dabei wurde dieser Name Badens erstmals urkundlich erwähnt.
Peter Kuhlmann, den Badener Gemeindedirektor von 1957 bis 1971, hatte Manfred Huhs von der Arbeitsgemeinschaft (AG) Badener Sportvereine gestern zur Festveranstaltung extra herzlich begrüßt. Die AG organisierte zusammen mit der Geschichtswerkstatt das Jubiläumsprogramm.
Anerkennende Grußworte, in denen die Schönheit des Weserorts betont wurde, sprachen zudem Landrat Peter Bohlmann und der Achimer Bürgermeister Uwe Kellner. la

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