8. Oktober 2013

Neues Buch: „Mehr Bollen geht nicht"

Von Karlheinz Gerhold

Bollen. „Endlich ist die Bollener Geschichte dokumentiert!", freute sich der 1. Vorsitzende der Geschichtswerkstatt Achim, Karlheinz Gerhold, während der Präsentation des neuesten Buches zur Achimer Regionalgeschichte. Autor Reinhard Dietrich hat sich seit längerem mit der Historie des Weserdorfes befasst und hat jetzt im Verlag Haus der Werbung Verden einen Bildband veröffentlicht, der über 200 alte Fotos und auch etliche Karten über den Achimer Ortsteil in Randlage enthält. Seine akribische Beschriftung der Fotodokumente ist daher auch gleichzeitig ein Spiegel der Ortsgeschichte, über den es bisher nichts Vergleichbares gab. „Das ist ein Gemeinschaftswerk", stellte der intime Kenner der Ortschronik bei der gut besuchten Veranstaltung im Bollener Dorfkrug stolz fest - denn von vielen Einwohnern Bollens wurden alte Bilder, Fotos und Geschichten beigesteuert, „die ich nur zusammenstellen musste".
Die Geschichte des Weserdorfes Bollen war bislang nicht detailliert erforscht; Literatur zu Bollen war rar. Eine der ersten Veröffentlichungen überhaupt war im Jahre 1987 ein schmales Heft von 28 Seiten, das die Geschichtswerkstatt Achim im Jahre nach ihrer Gründung herausgab - es enthielt Auszüge aus der Bollener Schulchronik. Dem folgten Beiträge im Heimatkalender für den Landkreis Verden (1991 „Bollen, ein Dorf an der Weser" von Karlheinz Gerhold und 1997 „Das Russenlager in Bollen" von Dr. Fritz Garvens), bevor sich der in Bollen lebende Autor des neuen Bildbandes, Reinhard Dietrich, endlich der Sache annahm und in den Heimatkalendern für den Landkreis Verden (in den Jahrgängen 2007 bis 2013) zum Teil zusammen mit Heinz Früchtenicht sowie in den Achimer Geschichts-Heften, dem regionalhistorischen Magazin der Geschichtswerkstatt Achim (Hefte Nr. 13/2008, 14/2009/,15/2010, 16/2010, 17/2012) verschiedene Aspekte der bis dahin eher vernachlässigten Bollener Geschichte thematisierte.
Bezeichnend mag sein, dass die bis dahin selbständige Gemeinde Bollen im Zuge der großen Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahre 1972 zusammen mit Achim, Baden, Uesen, Bierden, Embsen und Uphusen zur neuen Stadt Achim verschmolz - aber (zumindest mit dem Auto) nur über das Gebiet der Freien Hansestadt Bremen erreichbar ist!
Immerhin wurde der Ort nach den Recherchen des Autors Reinhard Dietrich bereits vor über 900 Jahren im Jahre 1110 oder 1111 erstmals urkundlich erwähnt und taucht unter verschiedensten Schreibweisen auf, wie Bolande, Bollande, Bohlande, bevor sich schließlich
B o l l e n - wohl erstmals für das Jahr 1362 nachweisbar - durchsetzte. Dass ein Findling mit diesem Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung seit 2011 die Ortsteilmitte schmückt, ist unter anderen ebenfalls Reinhard Dietrich zu verdanken.
Und nun schließlich legt der Regionalgeschichtsforscher mit diesem Bildband ein fundiertes Werk zur Bollener Geschichte vor, das mit seinen ausführlich beschriebenen Karten und historisch wertvollen Fotodokumenten einen umfassenden Einblick in die Entwicklung des Ortes und seiner Bewohner bietet: „Mehr Bollen geht nicht!" freute sich auch Ortsvorsteher Heiko Distler.
Das Buch ist ab sofort im Achimer Buchhandel für 19,80 € erhältlich.

Vorstellung des neuen Bildbandes

Stellten den Bildband über das Weserdorf Bollen im Bollener Dorfkrug vor (v.l.n.r.): Autor Reinhard Dietrich, der Bollener Ortsvorsteher Heiko Distler, der 1. Vorsitzende der Geschichtswerkstatt Achim Karlheinz Gerhold und Verleger Harald Nienaber vom Verlag Haus der Werbung Verden. Foto: Migowsky

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