Aus dem Achimer Kreisblatt vom 23. August 2007:
Kleinbahn interessierte auch die Großen
Exkursion mit der Geschichtswerkstatt / "Jan Harpstedt" begeisterte Achimer Ferienspaßgruppe

ACHIM. Die traditionelle Ferienspaßexkursion der Geschichtswerkstatt Achim führte dieses Jahr unter Leitung des Vereinsvorsitzenden Karlheinz Gerhold in die Samtgemeinde Harpstedt. Und wie es sich für einen Geschichtsverein gehört, stand die lokale Geschichte im Mittelpunkt.
Während die Schülergruppe sich über die Christuskirche informieren ließ, bekamen die erwachsenen Begleiter einen informativen Eindruck von dem restaurierten Scheunenviertel "Koems", das heute mehrere historische Werkstätten mit zum Teil nur schwer zu identifizierenden Werkzeugen beherbergt.
Die beiden Gästeführer Wilhelm Wöbse und Mareile Diekrnann steuerten zahllose Details über Begebenheiten aus der Harpstedter Geschichte bei: 1242 wird die Kirche in Harpstedt zum ersten Mal erwähnt. Nach dem Chronisten Redeker (1682-1764) hieß die erste Kirche von Harpstedt Martinskirche. Über die Geistlichen dieser Zeit weiß man wenig, der erste, der 1301 erwähnt wird, trug den Namen Willekinns.
Im Jahre 1547 wurde die Reformation eingeführt. Da Harpstedt zum Fürstbistum Münster gehörte, zwanzig Jahre später als in den umliegenden Grafschaften Oldenburg, Hoya und Diepholz - nach der Eroberung Harpstedts durch den Grafen Anton von Oldenburg.
Der Beauftragte des Grafen teilte dem damaligen Geistlichen nur kurz und bündig mit: "Ab sofort wird der Gottesdienst nur noch in lutherischer Weise gehalten. Im übrigen, wenn ihr wollt, könnt ihr heiraten." Der erste lutherische Geistliche hieß Gerhard Lohne.
Im Jahre 1626 brannte die Martinskirche mit dem größten Teil des Fleckens ab. Ein Jahr später wurde sie wieder aufgebaut. Sie erhielt schon 1629 eine Orgel, die 1679 und 1709 durch eine größere ersetzt wurde. Gottesdienst wurde damals häufiger als heute abgehalten: Zweimal sonntags, einmal mittwochs und freitags.
Natürlich konnten die Achimer von der diesjährigen 750 Jahr-Feier der Achimer St. Laurentius-Kirche berichten, die also um etliches älter als die Harpstedter Kirche ist.

Die Reisegruppe vor der Kleinbahn
Die Fahrt mit der Kleinbahn war sicherlich der Höhepunkt des Ausflugs.

Höhepunkt des Ausflugs war aber zweifellos die Fahrt mit der Historischen Museumseisenbahn, der Kleinbahn "Jan Harpstedt" , die mit der aus dem Jahre 1955 stammenden Dampflokomotive, der Lok II, betrieben wird. Die 3. Klasse, die so genannte Holzklasse, war für die Achimer Gruppe reserviert und es gab auch "richtige Fahrkarten", die vom Schaffner in historischer Uniform - ganz so wie es sich gehört - entwertet wurden.
Manchem der älteren Mitfahrer kamen dabei Erinnerungen an die alte Dampflokzeit, für die Schülerinnen und Schüler stand dagegen der Spaß im Vordergrund.
Die Fahrt endete in Delmenhorst, von wo es per Bus zurück nach Achim ging.

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