Geschichtswerkstatt trotz Sparzwang mit vollem Programm

Der durch die drohende Kürzung der städtischen Zuschüsse verursachte Sparzwang stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Geschichtswerkstatt Achim. Mit Hilfe des vom Kassenverwalter Hartmut Hagemann vorgelegten Finanzplans für 2003 will der Verein versuchen, durch Einsparungen bei den Sachausgaben und durch die Einführung von Eintrittsgeldern bei größeren Vortragsveranstaltungen auch bei geringerem Budget ein attraktives und vielseitiges Jahresprogramm anzubieten. "Die Aktivitäten zur Erforschung und Dokumentierung der Regionalgeschichte und der weitere Aufbau des Vereinsarchivs und der Vereinsbibliothek dürfen nicht dem Sparzwang zum Opfer fallen", fasste der in seinem Amt als 1. Vorsitzender bestätigte Vereinschef Karlheinz Gerhold die Zielrichtung der neuen Vereinspolitik zusammen. Auch mit schmalem Etat will die Geschichtswerkstatt aktiv und präsent sein und sich nach einer Anregung von Eberhard Falkenstein sogar am diesjährigen Stadtfest mit einer Aktion beteiligen. Eine eigens dazu ins Leben gerufene Arbeitsgruppe wird am Sonntag, den 30. März 2003, um 10.00 Uhr im Haus Clüver Details beraten. Wer hierzu mitwirken möchte, kann sein Interesse beim 1. Vorsitzenden Karlheinz Gerhold (Tel. 71805) bekunden oder einfach am 30. März ins Clüverhaus kommen.
Die Vorstandsneuwahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Karlheinz Gerhold, 2. Vorsitzende Sabine Osmers, Kassenverwalter Hartmut Hagemann, Schriftführerin Edith Bielefeld, Redaktionssprecher Karl-Heinz Hildebrandt, Beisitzer Elke Gerbers, Helmut Cyriacks und Heinz Kuhlmann. Nicht wieder kandidierte Bernd Hense, dem die Mitglieder für seine geleistete Vorstandsarbeit, insbesondere für die Organisation der Ausstellung "150 Jahre Amtsgericht Achim" im vergangenen Jahr dankten. Zu Kassenprüfern bestimmte die Versammlung Friedrich Bischoff und Reiner Aucamp. Sodann verabschiedete die Versammlung das Veranstaltungsprogramm 2003.
Am Samstag, den 15. März wird in Kooperation mit der Szenewerkstatt factory 27 eine Ausstellung über Schüler- und Underground-Zeitungen aus Achim präsentiert. Am 1. April soll dann im Haus Clüver in den neuen Vitrinen eine Ausstellung mit alten Abzeichen und Anstecknadeln der Achimer Parteien und Vereine in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts gezeigt werden. Ebenfalls im April beteiligt sich der Verein an einer großen Bremer Ausstellung zum Thema "Ein KZ wird geräumt. Häftlinge zwischen Vernichtung und Befreiung. Die Auflösung des KZ Neuengamme und seiner Außenlager durch die SS im Frühjahr 1945." Die Geschichtswerkstatt Achim übernimmt dabei die Darstellung des Zwangsarbeitslagers Uphusen, dass ebenfalls eine Außenstelle Neuengammes war. Die Ausstellungseröffnung ist für den 27. April in der oberen Rathaushalle in Bremen geplant. Der Badener Geschichtsforscher Heinz Kuhlmann wird am 2. September einen weiteren Vortrag über die Sozial- und Siedlungsgeschichte des Dorfes Baden im 19. Jahrhundert halten. Am 14. September 2003 ist eine Führung durch Alt-Achim mit der Gästeführerin Elke Gerbers vorgesehen. Die traditionelle Exkursion des Vereins geht nächstes Jahr am 21. September nach Nienburg mit Führung durch die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Vereinsmitglied Karl-Heinz Hildebrandt wird dann am 7. Oktober einen Vortrag unter dem Motto "Alles im Fluss" über die Läufe der Weser und Aller im Laufe der Jahrhunderte referieren. Dem folgt dann am 4. November ein Dia-Vortrag über Achim im III. Reich, den Karlheinz Gerhold, Edith Bielefeld und Marcus Pfeifer halten werden. Plattdütsche Döntjes und Riemels werden am 9. November Hanna Gerhold und Helmut Cyriacks beisteuern. Für den 18. November 2003 ist schließlich ein Vortrag zur mittelalterlichen Regionalgeschichte vorgesehen: Prof. Dr. Bernd Ulrich Hucker wird über das Jahr "1901 - Neubauten in Achim und anderswo" referieren.


Text: Karlheinz Gerhold

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