Aus dem Achimer Kreisblatt vom 14. August 2010:

Pferdegerippe ist 1200 Jahre alt
In Uesen bei Ausgrabungen neben Feuerwehrhaus gefunden / Auch Reste von zwei Webhütten

UESEN (la) . Genau nach Norden wurde der Kopf des begrabenen Pferdes ausgerichtet, wie es damals offenbar üblich war. Damals - im frühen Mittelalter um 800 nach Christus. Das Pferdegerippe wurde jetzt bei Ausgrabungen der archäologischen Abteilung des Landkreises neben dem Uesener Feuerwehrhaus mit zu Tage gefördert.
Eigentlicher Anlass der Grabungen waren die vor einiger Zeit entdeckten Reste von zwei mittelalterlichen Webhütten oder Grubenhäusern auf je rund vier mal vier Metern Fläche. In den Hütten wurden früher Stoffe hergestellt, aber auch andere Arbeiten erledigt.
Kohlespuren im Sand deuten auf einstige Holz-Stützpfeiler dieser Bauten hin.
Zu Webhäusern gehört fast zwingend auch ein Haupthaus oder Langhaus ganz in der Nähe, erläuterte Bernd Steffens vom Kreisarchäologie-Amt. Hinweise auf ein solches großes Haus seien in Uesen allerdings nicht entdeckt worden. Webhäuser-Funde seien im Übrigen nicht so ganz außergewöhnlich. In Staffhorst etwa wurden ebenfalls entsprechende Bauten freigelegt.

Der Fundort

Eigentlich hatte sich die Achimer SPD-Fraktion über den Stand der Arbeiten für den Uesener Feuerwehranbau informieren wollen - und fand sich am frühen Donnerstagabend plötzlich inmitten eines archäologischen Ausgrabungsfeldes wieder. Rechts unten das mit Zweigen und Planen abgedeckte Pferdegerippe aus dem Mittelalter. Foto: Laue.

Für Uesen allerdings bedeutet die Entdeckung, dass die bisherige Geschichtsschreibung des Ortes korrigiert werden muss. 1987 hatte es die große Feier ,,700 Jahre Uesen" gegeben. Von diesem Jubiläum kündet noch der große Gedenkstein an der Alten Dorfstraße.
Die Bodenfunde aus dem neunten Jahrhundert deuten nun darauf hin, dass Uesen schon einige hundert Jährchen länger besiedelt ist als bisher gedacht.

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