31. Dezember 2009

Geschichtswerkstatt: Mit Volldampf ins neue Jahrzehnt
Zwei neue Achimer Geschichts-Hefte geplant

Achim. Sie hat sich für das neue Jahr 2010 wieder recht viel vorgenommen - die Geschichtswerkstatt Achim, die im Jahre 2011 schon ihr 25-jähriges Vereinsbestehen begehen wird. Den Auftakt macht am 9. Februar die Jahreshauptversammlung mit Vorstandsneuwahlen und inhaltlicher Programmdiskussion. Am Sonntag, den 7. März 2010 wird Bruno Kitow um 11.00 Uhr im Haus Clüver Hintergründe zur Geschichte und Entwicklung des Achimer Krankenhauses und des lokalen Gesundheitswesens vorstellen und dabei auch die Entstehungsgeschichte seines gerade veröffentlichten Buches über diese Thematik beleuchten.
Gleichzeitig plant der Verein mit seinen knapp 100 Mitgliedern nach Mitteilung von Vereinschef Karlheinz Gerhold an dem Sonntag die Präsentation des Heftes XV ihres regionalhistorischen Magazins, der Achimer Geschichts-Hefte, von denen Heft I im Jahre 1988 - im zweiten Jahr nach der Vereinsgründung - erschienen war. Das neue Heft wird voraussichtlich u.a. einen Beitrag über den aktuellen Stand der Forschungsergebnisse über die Hünenburg in Baden enthalten, den Vereinsmitglied Karl Heinz Hildebrandt verfasst hat, sowie Artikel über das Winterhilfswerk im Dritten Reich aus der Feder von Karlheinz Gerhold und über die Ankunft der damaligen sogenannten türkischen Gastarbeiterfamilien in Achim von Mehmet Ates und Edith Bielefeld. Zudem berichtet ein alter Achimer unter dem Titel „So war Alt-Achim wirklich" aus seiner Jugendzeit vor über 100 Jahren.
Im zweiten Halbjahr ist die Herausgabe eines weiteren Heftes geplant. „Wir haben eine Vielzahl von interessanten und wichtigen Fragestellungen und Forschungsvorhaben in Arbeit, deren Ergebnisse es sicher wert sind, einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden", betont der 1. Vorsitzende der Geschichtswerkstatt Achim Karlheinz Gerhold. „Es mangelt weder an Themen noch an Forschern und Autoren, sondern eher an der nötigen Zeit, alles zu koordinieren und für die Publikation zusammenzustellen." Hier sei der Verein sehr dankbar für das Engagement des Layouters Werner Esdohr, der diese Aufgabe bereits bei den letzten Heften der regionalhistorischen Magazinreihe übernommen hatte.
Am 6. April 2010 wird dann Dr. Joachim Woock aus Verden die Reihe seiner Vorträge über die Zeit des Nationalsozialismus fortsetzen mit dem Thema „Verwahranstalten für Säuglinge von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen im Landkreis Verden". Am Sonntag, den 2. Mai 2010 will die Geschichtswerkstatt dann das Bassener Dorfmuseum besichtigen, um u.a. auch die Hintergründe zu erkunden, wie ein solch kleiner Ortsteil es schaffen konnte, ein Museum zu erhalten, während die Stadt Achim dieses Vorhaben für ein Achimer Stadtmuseum seit Jahrzehnten auf Eis gelegt zu haben scheint.
Der Baden-Experte Heinz Kuhlmann wird am 25. Mai 2010 über die Brinksitzer, Anbauern und Häuslinge in Baden referieren. Zwei Exkursionen plant der Verein in 2010: Am 6. Juni 2010 geht es auf zur Fahrt ins Spargelland nach Nienburg mit Führung durch das dortige Spargelmuseum, einer Besichtigung der St. Laurentius-Kirche Liebenau und einem zünftigen Spargelessen vor Ort. Dem folgt am 1. August 2010 eine Exkursion nach Bückeburg mit Besichtigung des dortigen Hubschraubermuseums und des Fürstenschlosses Bückeburg, der Residenz der Fürsten zu Schaumburg-Lippe. Beide Exkursionen werden am 6. April in Gieschens Hotel durch Einführungen in die Geschichte des Spargelanbaus und die Historie des Fürstenhauses zu Schaumburg-Lippe vorbereitet, die Vereinschef Karlheinz Gerhold vornehmen wird.
Beim 9. Historischen Stammtisch am 26. September 2010 werden Mitglieder Interessantes aus ihrer Familiengeschichtsforschung berichten. Dem schließt sich am 26. Oktober 2010 ein weiterer Vortrag von Dr. Joachim Woock an, der sich mit der NSDAP-Kreisleitung im Landkreis Verden 1925 bis 1945 befassen wird. Das Vereinsjahr wird dann traditionell mit der Weihnachtsfeier im KASCH am 21. Dezember 2010 bei heißem Punsch beendet.
Abgerundet wird das Jahresprogramm der Geschichtswerkstatt mit regelmäßigen Arbeitsgruppentreffen und regionalhistorischen Sprechstunden im Vereinssitz, dem Haus Clüver, die am letzten Sonntag im Monat von 10.00 bis 12.00 Uhr stattfinden und bei denen auch Gäste, die immer herzlich willkommen sind, Gelegenheit haben, im umfangreichen Vereinsarchiv und in der regionalgeschichtlichen Vereinsbibliothek mit über 1000 Bänden zu stöbern. Das Jahresprogramm kann auch im vom Webmaster Hartmut Nill betreuten Internetauftritt des Vereins unter www.geschichtswerkstatt-achim.de eingesehen werden.
Einer der Arbeitsschwerpunkte der Geschichtswerkstatt wird in der nächsten Zeit die Mitwirkung an der Erarbeitung der Ortsgeschichte Badens sein: Der größte Achimer Ortsteil wird im Jahre 2013 die 1000. Wiederkehr seiner ersten urkundlichen Erwähnung feiern: 1000 Jahre Baden. Bis dahin wollen die Freizeithistoriker die Ortsteilgeschichte in einer umfassenden Chronik zusammenstellen und veröffentlichen.

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