Achim. Für das neue Jahr 2015 haben sich die Geschichtsinteressierten der Geschichtswerkstatt Achim wieder viel vorgenommen. Mit Vortragveranstaltungen, Exkursionen und kleinen Ausstellungen zur lokalen Achimer Geschichte wollen die 105 Vereinsmitglieder, so wie es in der Vereinssatzung steht, die Regionalgeschichte weiter erforschen und dokumentieren: Los geht es am 3. Februar mit der Jahreshauptversammlung im Haus Clüver, dem Vereinssitz, an der voraussichtlich auch Bürgermeister Rainer Ditzfeld und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Achim Dr. Angelika Saupe teilnehmen werden.

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte werden das 20. Jahrhundert mit dem ersten und zweiten Weltkrieg sein, die nach jüngsten Veröffentlichungen von einigen Historikern sicher mit einiger Berechtigung als ein einziger 30-jähriger Krieg mit Unterbrechung interpretiert werden, sowie deren Folgen auf die Region und die Bevölkerung. „Wenn man wenigsten eines aus der Geschichte lernen kann, so die Erkenntnis, dass Kriege keine Lösung von Konflikten sind und dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen darf", begründet Vereinschef Karlheinz Gerhold diese Festlegung der Arbeitsschwerpunkte der Geschichtswerkstatt.

Doch auch andere Themen werden nicht ausgeblendet: Am 17. März 2015 referieren Karl-Heinz Hildebrandt und Karlheinz Gerhold unter dem Titel „Erinnerung an eine schlechte Zeit - Notgeld in Achim und Umgebung" über die Zeit nach dem 1. Weltkrieg und die nachfolgende Inflationszeit, deren Höhepunkt Ende 1923 erreicht war. Dem folgen Erinnerungen an ihre Kindheit in Baden, und zwar am 9. Juni mit dem Baden-Forscher Heinz Kuhlmann über „Die Schulzeit in den 30er Jahren" und am 10. November mit Thomas Prieser, der die 50er und 60er Jahre in Baden Revue passieren lässt. Am 11. August ist ein Vortrag zum Thema „Not überall - die Folgen des 1. Weltkrieges" mit Karl-Heinz Hildebrandt und Helmut Köhler vorgesehen. Die Streuobstwiese in Achim - Infos und Hintergründe stellen Hans-Dieter Pöhls und Ulrich Ringe am 27. September vor - dabei wird die Wiese auch in Augenschein genommen und es wird eine lokale Apfelsorte präsentiert.

Die diesjährige Exkursion führt die Lokalhistoriker am 6. September nach Vechta zum befreundeten Heimatverein Oythe. Des Weiteren wird Hartmut Bleckwenn über seinen Großvater Hermann Block und dessen Erlebnisse bei der Marine im 1. Weltkrieg berichten, Marlies Migowsky wird Bilder zum 25-jährigen Bestehen des KASCH zeigen und Manfred Drees wird durch die Achimer Mühle führen, während Elke Gerbers eine Stadtführung zum Thema „Im Umbruch - Achim im Jahre 1899" für die Mittelweser-Touristik ausarbeitet und dann anbieten wird. Zudem besuchen die Vereinsmitglieder die Ausstellung im Haus des Reichs, dem Sitz der Behörde der Senatorin für Finanzen Bremen „Ausplündern und Verwalten - Das Finanzamt Bremen stellt sich seiner NS-Vergangenheit" und auch die Ausstellung im Bremer Überseemuseum „China unter Mao".

Auch beim gerade vom Landkreis Verden initiierten Projekt „Netzwerk Erinnerungskultur im Landkreis Verden" wird sich die Geschichtswerkstatt Achim nach Mitteilung des 1. Vorsitzenden Karlheinz Gerhold mit ihren fast dreißgjährigen Erfahrungen einbringen und mitwirken. Schließlich ist eine Teilnahme an dem 3. Treffen der kreisverdener Geschichts- und Heimatvereine am 12. Juli auf dem Ehmken Hoff in Dörverden geplant.

Abgerundet wird das umfangreiche Jahresprogramm durch das Spargelessen am 14. Juni, die traditionelle Jahresabschlussfeier am 15. Dezember und die regelmäßigen regionalhistorischen Sprechstunden im Haus Clüver meist am letzten Sonntag im Monat von 10.00 bis 12.30 Uhr, dabei besteht die Möglichkeit im Vereinsarchiv und in der Vereinsbibliothek zu stöbern. Einzelheiten zum Jahresprogramm sind auch dem Interauftritt unter www.gechichtswerkstatt-achim.de zu entnehmen. Für weitere Infos und auch die Entgegennahme von Achim betreffenden Archivalien, Fotos etc. stehen der 1. Vorsitzende Karlheinz Gerhold, Tel. 04202- 71805, und der 2. Vorsitzende Helmut Köhler, Tel. 04202-7650939, gerne zur Verfügung.

Der 1. Weltkrieg (1914 - 1918) und seine Folgen für die Region werden auch im Jahre 2015 Schwerpunktthema der Geschichtswerkstatt Achim sein; die Titelseite eines Verzeichnisses der bis 1916 Gefallenen aus Achim und Umgebung - das Heft ist im Achimer Stadtarchiv archiviert.