Aus dem Achimer Kreisblatt vom 28. Mai 2014:

Wer war eigentlich Räker?
Geschichtswerkstatt präsentiert Buch über die Achimer Straßennamen

ACHIM. Insgesamt 100 Erklärungen enthält das Buch "Räkerstraße - wer war Räker?" Es ist ein "Who is who?" der Achimer Straßennamensgebung, herausgegeben von der Geschichtswerkstatt, verfasst von Edith Bielefeld sowie Helmut Köhler - und ab sofort im Buchhandel erhältlich.
Natürlich gibt es etliche allgemein bekannte Persönlichkeiten, zu deren Andenken Straßen in Achim und den Ortsteilen benannt sind - etwa die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, der Erfinder des modernen Buchdrucks, Johannes Gutenberg, der mutige SPD-Vorsitzende Otto Wels, der am 23. März 1933 im Reichstag gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz votierte, oder der Physiker Max Planck, dessen Konterfei früher die Zwei-Mark-Münze schmückte.
Dazu kamen in jüngster Zeit bei der Bebauung eines Teils des früheren Kasernen- und Öllager-Geländes in Uesen und Baden Namen bekannter Frauen, wie Petra Kelly, Mildred Scheel, Loki Schmidt und Minna Cauer. Immer wurde das ungeschriebene Gesetz beachtet, wonach Straßen erst nach dem Tod der betreffenden Person benannt werden sollen.
Wer aber waren die Namensgeber, die in Achim wirkten und zu deren Gedächtnis der Stadtrat beziehungsweise die Gemeinderäte - auch die der früheren eigenständigen Gemeinden Baden, Uesen, Embsen, Bierden, Uphusen und Bollen - Straßen benannten?
Man denke nur an August Räker, Louis Otten, Hermann Schönecke, Hinrich Brüns, Heinrich Ravens, Heinrich Fahrenholz, Bürgermeister Wülbers und Josua Roedenbeck. Eine besonders erwähnenswerte Gruppe sind die Verfolgten des Nazi-Regimes, insbesondere jüdische Mitbürger, deren Andenken zur Erinnerung an die Verbrechen des faschistischen Deutschlands und zur Mahnung hoch gehalten werden muss: Familie Heilbronn und Familie Anspacher.
Schließlich heißen Straßen auch nach Personen, die einfach nur Eigentümer der betroffenen Flurstücke oder Bauplätze waren.
All diese "alten Achimer" und Bewohner der Ortsteile wieder in Erinnerung zu bringen war das Ziel von Edith Bielefeld und Helmut Köhler. Beide sind Vorstandsmitglieder des Vereins Geschichtswerkstatt Achim. Nach aufwändigen Recherchen förderten sie Interessantes und Erwähnenswertes zu den genannten Personen ans Tageslicht. Das Buch mit dem Titel "Räkerstraße - wer war Räker?" ist ab sofort im Achimer Buchhandel für 15 Euro erhältlich.
Bei einer Buchpräsentation stellten die beiden Autoren Edith Bielefeld und Helmut Köhler einige interessante Namensgeber vor, darunter Rieckenberg, Roedenbeck, Martin Brüns und andere. Besonderer Dank gebührt Werner Esdohr für die Bebilderung und Gesamtherstellung, Monika Köhler für die Lektorenarbeit, sowie Heinz Kuhlmann und Günter Schnakenberg für zahlreiche historische Hinweise und Tipps. Das erste Exemplar des neuen Werkes überreichte Karlheinz Gerhold, Vorsitzender der Geschichtswerkstatt Achim, dem Ratsvorsitzenden Hans-Jürgen Wächter, der es in Vertretung des Bürgermeisters entgegennahm und der Geschichtswerkstatt seinen Dank für die fleißige Regionalgeschichtserforschung übermittelte.

Präsentation des neuen Buches

Hans-Jürgen Wächter (3.v.l.) hält das Werk zum ersten Mal in den Händen. Beteiligt waren (v.l.): Edith Bielefeld, Werner Esdohr, Hans-Jürgen Wächter, Karlheinz Gerhold, Monika Köhler, Helmut Köhler sowie Günter Schnakenberg und Heinz Kuhlmann, die viele historische Hintergründe beisteuerten.

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