Aus dem Achimer Kreisblatt vom 11. September 2004:

Zur Zwangsarbeit in Uphusen
Vierte Woche der Begegnung / Eröffnung des Mahnmals an der BBS

VERDEN. Mengeles Schreckensherrschaft in Auschwitz und die Internierung in Bergen-Belsen - Eva Spielberger hat wohl das Schlimmste gesehen und erlebt, was sich die perfide Fantasie der Nationalsozialisten ausgedacht hat.
Als junge Frau war die Jüdin mit ihrer Familie aus ihrer ungarischen Heimat verschleppt worden. Eine Station ihres Leidensweges war auch die Zwangsarbeit in Bremen/Obernheide, die sie auch zu Arbeitseinsätzen ins KZ-Außenkommando Uphusen führte. In der kommenden Woche, der vom Förderverein Regionalgeschichte des Landkreises Verden 1933-1945 organisierten ,,4. Woche der Begegnung", wird sie zurückkehren.

Eva Spielberger

Eva Spielberger heute.

Wie die heute in Schweden lebende Eva Spielberger waren vier weitere jüdische Frauen aus Israel eingeladen worden. Aus gesundheitlichen Gründen, so berichtete der Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Joachim Woock, konnten sie aber die Strapazen der Reise nicht auf sich nehmen. Eva Spielberger aber kommt und wird am Montag, um 19 Uhr, in Gieschens Hotel in Achim als Gast der Geschichtswerkstatt einen Vortrag halten. Aus ihrem Leben wird sie aber auch in dieser Woche an drei Schulen im Landkreis berichten und die Fragen der Schüler beantworten.

Eva Spielberger und ihre Schwestern

Zwei Jahre vor der Verschleppung: Die 17-jährige Eva Spielberger (r.) mit den Schwestern Gizella (l.) und Klara.

Bereits morgen wird sie um 11 Uhr Ehrengast der feierlichen Übergabe des Mahnmals "Zwangsarbeit im Landkreis Verden" an die Öffentlichkeit sein. Der Reichsbahnwaggon, der bereits seit einiger Zeit auf dem hinteren Außengelände der Berufsbildenden Schulen aufgestellt wurde, ist mittlerweile von Schülern der Einrichtung und von der BQ hergerichtet worden und begehbar. Im Inneren wird die Ausstellung "Rekrutierung und Deportation" mit zeitgeschichtlichen Fotos von den Transportzügen und Zeitzeugenberichten von ehemaligen Zwangsarbeitern gezeigt. Bis 17 Uhr ist der Waggon geöffnet.
Ein Besuch auf den ehemaligen KZ-Geländen in Uphusen und Obernheide und Empfänge im Verdener Rathaus sowie beim Präsidenten der Bremer Bürgerschaft, Christian Weber, sind weitere Ziele dieser Begegnungswoche.
Anfang Mai 1944 wurden die damals 19 Jahre alte Eva Spielberger, ihre Mutter und die beiden Schwestern nach Auschwitz deportiert. Mit ihrer Schwester Gizella wurde Eva Spielberger später zur Zwangsarbeit in Bremen ausgesucht.

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