Aus dem Achimer Kreisblatt vom 30. Juni 2007:
Fest stellte alles in den Schatten
Vor 50 Jahren: Der Schützenverein Achim feiert sein 100-jähriges Jubiläum

ACHIM. Elf verschiedene Ausschüsse bereiteten ab 1956 das 100-jährige vor. Ernst August, Prinz von Hannover und Herzog zu Braunschweig und Lüneburg übernahm die Schirmherrschaft dieses Festes. Grußworte erhielt der Verein unter anderem vom damaligen Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer.
"Dann kam der 18. Juli 1957 heran. Schon Tage vorher beherrschten die grün-weißen Farben das Bild der Stadt. Ein Volksfest zeichnete sich ab, wie es in diesem Umfang nur wenigen Generationen zu erleben vergönnt war. Ein Fest, das alles vorhergegangene in den Schatten stellen sollte." Mit diesen Worten beschreibt der Chronist Walter Koch den Auftakt zum runden Jubiläum.
Mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal im Rathausgarten und anschließendem offiziellen Empfang durch die Stadtverwaltung im Rathaussaal wurde das Fest eröffnet. Bürgermeister Grothen hieß unter den zahlreichen Ehrengästen wie Prinz Ernst August von Hannover, Bundesminister Dr. von Meerkatz, Ministerpräsident a. D. Hinrich Wilhelm Kopf, Ministerialdirektor Lührssen als Vertreter des Regierungspräsidenten, Oberkreisdirektor Berner, den Landtagsabgeordneten Martin Brüns, den Vizepräsidenten des Deutschen Schützenbundes Hermann Wüstehoff und die Abordnungen auswärtiger Schützenvereine herzlichst willkommen.

Die Ehrentribüne mit Fahnen

Ehrentribüne mit Fahnen auf dem Marktplatz vor der Schule.

Beim abendlichen Festkommers sorgten die Schützenfrauen für die Überraschung schlechthin: sie übergaben dem Verein die von ihnen gestiftete niegelnagelneue Fahne. Ministerpräsident a. D. Hinrich Wilhelm Kopf hielt seine humorvolle Ansprache in Platt. Er gab dem fröhlichen Fest das Motto: "Wer Dag för Dag sin Arbeit deiht, un jümmer op den Posten steiht, und deiht dat goot und deiht das gern, de schall sick ok mal amüseern."
Anschließend überreichte er dem Verein eine Nachbildung des Niedersachsenrosses, das, wie er meinte, ein friedliches Tier sei. Aber wenn es notwendig sei, könne es auch gehörig auskeilen. Am Festsonntag bewegte sich ein historischer Festzug durch die Straßen Achims. Rund 10.000 Zuschauer erfreuten sich am 2 km langen Zug, der durch 8 Kapellen und Spielmannszüge begleitet wurde. 20 Festwagen, zum Teil mit Motiven aus dem 18. Jahrhundert, stellten die Bedeutung Achims und seiner Vereine dar. Chronist Koch schreibt: "Einen derartigen Festzug hat Achim bisher nicht gesehen. Festkönig wurde Johann (Jonny) Laakmann, sein Vize war Harry Ganzert. Jugendkönig Dettmer Henke, Jugendvize Johann Bergmann."
Walter Koch resümierte in der Vereins-Chronik am Ende des Festes: "Die schönen Tage waren vorüber, das Jubelfest war vorbei. In Achim herrschte Aschermittwochs-Stimmung. An allen Ecken war Musik erklungen, es knallten die Büchsen, es schäumte das Bier. Und markige Worte wurden gesprochen. So ist es nun verklungen, das 100-jährige Jubiläumsfest 1957 in Achim."

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