Aus dem Achimer Kreisblatt vom 10. August 2005:
Steinernes Monument lokaler Geschichte
Ehemaligen Grenzstein aus dem Jahre 1730 am alten Standort wieder eingesetzt / Suche nach vier fehlenden Exemplaren

THEDINGHAUSEN (sp) . Die Grenze zwischen dem Amt Thedinghausen (braunschweigisch) und dem Amt Westen-Thedinghausen (cellisch) war seinerzeit durch 25 steinerne Grenzsteine gekennzeichnet, deren Standorte sich von Ahsen über Holtorf bis nach Emtinghausen und Bahlum hinzogen (siehe Bericht unten). Einer dieser Grenzsteine wurde jetzt wieder an seinen alten Standort gesetzt.
In mühevoller Kleinarbeit hat sich Hobby-Heimatforscher Helmut Waltring (Blender-Hiddestorf)daran gemacht, alle Grenzsteine ausfindig zu machen. Bis auf vier wurden auch alle gefunden. Viele der etwa 15 Zentner schweren und zwei Meter hohen Sandsteine stehen noch an ihrem ursprünglichen Standort - meist versteckt irgendwo in der Feldmark. Einige zieren verschiedene Gärten und Plätze.
Der jetzt wieder eingesetzte Stein war im Zuge der Flurbereinigungsarbeiten in den 90er-Jahren auf einem Acker von Jan-Cord von Hollen, nahe der Eyter, gefunden worden. Bei der Flurbereinigung war er schlichtweg im Wege. Seitdem lag er, mehr oder weniger unbeachtet, auf dem von-Hollen-Hof, bis jetzt Helmut Waltring auf das historische "Ungetüm" aufmerksam wurde.
Der schon leicht beschädigte Stein, die Nummer 24 ist eingemeißelt, wurde herausgeputzt und jetzt nahezu an der gleichen Stelle wieder aufgestellt, an der er im Jahre 1730 als Grenzmarkierung aufgestellt wurde. "Hier, direkt am Wanderweg entlang der Eyter, soll demnächst auch noch eine entsprechende Hinweistafel sowie eine Bank aufgestellt werden", erläuterte Samtgemeindebürgermeister Gerd Schröder. Das gilt auch für andere touristisch interessante Standorte von Grenzsteinen.
Zu erkennen ist auf dem fast 300 Jahre alten Stein auch noch die Inschrift "K A T" (Kurfürstliches Amt Thedinghausen) und "F A T" (Fürstliches Amt Thedinghausen).
Neu eingesetzt wurde der Grenzstein vom Bauhof unter Einsatz schweren Geräts. Heimatforscher Waltring und SG-Bürgermeister Schröder haben übrigens großes Interesse daran, auch noch die restlichen vier fehlenden Grenzsteine ausfindig zu machen. Wer Hinweise geben kann, sollte sich an die Verwaltung im Rathaus wenden.

Der Grenzstein aus dem Jahre 1730

Der schwere Grenzstein aus dem Jahre 1730 wird im Bereich Thedinghausen wieder an seinem ursprünglichen Standort in die Erde gesetzt. Aufmerksam verfolgen Jürgen Lefers (Bauhofmitarbeiter), Hans Thölke (Geschichtsinteressierter), Wilfried Schubert (Bauhofleiter), Helmut Waltring (Heimatforscher und Initiator), Jan-Cord von Hollen (beteiligter Landwirt) mit seinen beiden Enkelinnen, Hans Daneke (Geschichtsinteressierter und selbst Grenzstein-Besitzer) sowie Bürgermeister Gerd Schröder (von links) das Geschehen. Foto: sp

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