Aus dem Achimer Kreisblatt vom 10. August 2005:
Teilung durch erste hölzerne Grenzsteine als das Ende einer schlimmen Zeit
Amt Thedinghausen mit wechselvoller Geschichte / Aufwändige Arbeit des Hiddestorfer Heimatforschers Helmut Waltring

SAMTGEMEINDE . Der Hiddestorfer Hobby-Heimatforscher Helmut Waltring hat die einzelnen alten Grenzsteine katalogisiert und die geschichtlichen Hintergründe um die Grenzsteine zusammengetragen. Hier sein Bericht.
"Vor dem 30-jährigen Krieg gehörte das alte Amt Thedinghausen zum Erzbistum Bremen. Nach dem 30-jährigen Krieg war das Amt Thedinghausen schwedisch geworden.
1675 verbündeten sich der König von Dänemark, der Herzog Wilhelm von Lüneburg, Rudolf August von Braunschweig-Wolfenbüttel und der Bischof von Münster, Bernhard von Galen. Die münsterischen Truppen nahmen das Amt Thedinghausen ein, während sich die Schweden auf Stade zurückzogen. Der Bischof von Münster setzte den Freiherrn von Gahl zum Drosten des Amtes ein. Die münstersche Besetzung, die viereinhalb Jahre bis Januar 1680 dauerte, war eine schlimme Zeit für das Amt Thedinghausen.
Am 5. Dezember 1679 wurde in Hamburg die Ratifikation des Celler Friedens durch Schweden vollzogen. Das Amt Thedinghausen war den Herzögen von Braunschweig und Lüneburg zugefallen. Die beiden Herzöge verwalteten zunächst gemeinsam das Amt. Zu seinem Drosten wurde der Oberhauptmann Bothmer ernannt, als Amtmann wurde I. A. Scholwin berufen, der schon während der schwedischen Herrschaft in Thedinghausen Beamter gewesen war.
Über die Teilung des Amtes Thedinghausen gab es langwierige Verhandlungen. Dabei fiel der östliche Teil des Amtes Thedinghausen, unter anderem mit Beppen, Morsum, Wulmstorf, Schwarme und den vielen Ortschaften der heutigen Gemeinde Blender an Celle.
Der westliche Teil mit dem Dorfe Thedinghausen sowie unter anderem Emtinghausen und Bahlum ging an Wolfenbüttel.
Dieses Ergebnis ist festgelegt in dem "Teilungsrezeß wegen der Bremen- und Verdenschen Conqueten", der 1681 in Celle unterzeichnet wurde. Bereits einige Wochen vorher fand die Übernahme der neuen Landesteile statt. Dazu entsandte Herzog Rudolf August die geheimen Räte von Münchhausen und Burchtorff. Sie legten im Verein mit den cellischen Kommissaren den genauen Verlauf der neuen Grenze, der durch Holzpfähle bezeichnet wurde, an Ort und Stelle fest.
1730 wurde die Grenze zwischen dem Amt Thedinghausen und dem Amt Westen-Thedinghausen neu vermessen. Da die hölzernen Grenzpfähle von 1681 inzwischen zum großen Teil umgefallen waren, wurden neue Grenzsteine gesetzt. Diese Steine tragen auf der einen Seite die Inschrift F.A.T. (fürstliches Amt Thedinghausen) und auf der anderen Seite steht die Jahreszahl 1730 und die laufende Nummer. Zwischen Eyter und Weser sind 25 Grenzsteine gesetzt worden.
Von den 25 Grenzsteinen sind im Bereich Beppen die Steine Nr. 16, 20, 21 und 22 verschollen."

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