Aus dem Achimer Kreisblatt vom 6. Januar 2005:
Tadel vom Arberger Pastor für Uphuser Schulmeister
Warnung wegen seines Betragens / Dem Heger folgte der Feger / Kreisblatt-Serie "100 Jahre Uphuser Schule"
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on Rainer Pöttker

UPHUSEN . Bekanntlich folgt einem Heger ein Feger, und dieser hiess Hinrich Brockmann, der ab 1822 als Uphuser Lehrer den Rohrstock in der Schule schwang.
Die Lehrer, und besonders die aus den Nebenschulen, wurden immer durch den Arberger Pastoren beäugt. Und wenn es irgendwelche Abweichungen von den strengen kirchlichen Richtlinien gab, so wurde es in den jährlich fälligen Visitations- oder Pastoralberichten festgehalten. In seinem Schulbericht vom 8. August 1833 hielt es der Pastor Wyneken zu Arbergen für notwendig, sich über den Uphuser Schulmeister recht negativ zu äußern:
"In Beziehung auf das würdige Betragen eines Lehrers konnte nun angeführt werden, dass man sich veranlasst gesehen, den Nebenschullehrer Brockmann zu Uphusen ernstlich zu warnen und ermahnen, und dass man Grund hat, zu hoffen, solches würde nicht ohne Frucht bleiben."
Was nun letztendlich wirklich zu diesem Eintrag führte, ist nicht bekannt, es ist aber anzunehmen, dass Lehrer Brockmann sich zukünftig am Riemen riss und keinen Anlass mehr zu öffentlichen Tadeln durch den Pastoren gab. Er stand der Uphuser Schule bis 1844 vor.
Bereits 1834 genehmigte das Königliche Konsistorium in Stade den Umbau der Uphuser Schulstube auf etwa die doppelte Grundfläche, dafür musste der Lehrer etwas Wohnraum abgeben, die Kosten beliefen sich auf 79 Reichsthaler und 20 gute Groschen.
Von 1844 bis 1880 trat Lehrer Franz Früchtenicht in den Uphuser Schuldienst. Ein tüchtiger Mann mit einer bestechenden Handschrift. Von kirchlicher Seite wurde ihm sogar aufgetragen, die Arberger Kirchenbücher in Kopie abzuschreiben. Viele handschriftliche Zeugnisse sind von ihm noch vorhanden, so hielt er zum Beispiel Jahr für Jahr in umfangreichen "Besitzstandsnachweisen" und Steuerlisten das Einkommen der Dorfbewohner fest, schön geordnet nach Stand und Profession. Eine sehr aufschlussreiche Quelle über die sozialen Belange des Dorflebens vor 130 Jahren.
Von ihm selbst ist bekannt, dass er 1813 in Grasdorf geboren wurde und 1832 das Lehrerseminar in Stade besuchte, anschließend fand er seine erste Anstellung als Gehülfslehrer in Langwedel. Weitere Stationen waren die Nebenstelle in Haberloh, die Schulstelle in Meinershausen, Kirchspiel Grasberg, und schließlich kümmerte er sich für elf Jahre als Adjunktus für das Wohlergehen der Schulkinder in Baden. Ab 1844 übernahm er die Schule in Uphusen, der er bis zu seinem Abgang 1880 vorstand.

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