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An aufregenden Dingen wird weiter berichtet, dass am 19. Oktober 1911 während des Unterrichts das Zeppelin-Luftschiff "Schwaben" den Uphuser Schulhof überflog. Es war das erste Luftschiff, welches das Dorf überflog und der Jubel der Schulkinder kannte bei dem Anblick keine Grenzen. Der Unterhalt des Gebäudes war Gemeindeangelegenheit und so fanden sich immer Gelegenheiten, um an Geld zu gelangen. So fand am Weihnachtsabend 1911 eine Weihnachtsfeier mit den gesamten Schülern im "Ellmerschen" Saale auf der gegenüberliegenden Straßenseite statt. Durch das "Eintrittsgeld der Erwachsenen von 30 Pfennig konnte der Reinertrag (30 Mark) für den Ankauf von zwei Bildern für die zweite und dritte Schulklasse verwendet werden. Die höchste Schülerzahl erlebte die Schule im Jahre 1915 mit 191 Schulkindern und der Erweiterungsbau zahlte sich aus. Nun ging der normale Schulbetrieb in Uphusen seinen geregelten Gang, der erste Weltkrieg mit seinen herben Verlusten und auch die darauf folgende schlechte wirtschaftliche Lage ließen die Schülerzahl auf 89 Kinder sinken. Ab Ostern 1942 wurde die Schule wieder zweiklassig. Der erste Lehrer musste zum Militärdienst, und die oberen Jahrgänge wurden nur dreimal die Woche von dem Lehrer Ahrens aus Bollen unterrichtet. Dazu kam die Angst der Kinder durch die ständigen Fliegerangriffe. Von Herbst 1944 bis zum Zusammenbruch 1945 war es mit den Kriegsereignissen so schlimm, dass der Unterricht bis zum Herbst 1945 für ein Jahr komplett ausfiel. Heute unvorstellbare Zustände waren der Grund dafür: Ohne Lehrer, ohne Kohlen, ohne Licht, die Fenster mit Sperrholzplatten vernagelt. Seit 1943 Einquartierung von Flüchtlingen und nach der Besetzung durch die Alliierten wurden die Lehrer entlassen. Das war die schlechteste Zeit, welche die Uphuser Schule je erlebte. |