Achim. Der Jahreskalender 2026 der Geschichtswerkstatt Achim ist auf dem Markt. Unter dem Titel „Handwerk anno dazumal“ stellen die Lokalhistoriker auf den zwölf Monatsseiten alte Berufe und Firmen in der Region Achim vor. Mit alten Fotos und erklärenden Texten werden so präsentiert Spinnerinnen, Weißnäherinnen, Korbflechter, Stellmacher, Schuhmacher, Gerber, Weber, Melkerinnen, Zimmerer, Drucker und Setzer, Putzmacherinnen, Hutmacher oder auch der Schmied. Besonders ausführlich widmet das Kalenderteam aus Barbara und Hans-Joachim Wuthe, Monika Köhler, Reiner Aucamp und Manfred Brodt sich den Zigarrenmachern, Torfstechern, Hausschlachtern sowie den Bäckerinnen und Bäckern der Achimer Honigkuchenfabrik.
Der von der Kalendermanufaktur in Verden gedruckte Kalender ist für 22,90 Euro in Achim zu bekommen bei der Buchhandlung Hoffmann und im „Bücherwurm“.

Rolf Göbbert liest aus „Störtebeker – verliert Leben und Liebe“.
Achim. Die Geschichtswerkstatt Achim lädt ein zu einer öffentlichen und eintrittsfreien Lesung mit dem Langwedeler Autor Rolf Göbbert am Sonntag, 26. Oktober, 10 Uhr, im Achimer Hotel Gieschen. Er präsentiert seinen Roman „Störtebeker, verliert Leben und Liebe“ , den er zusammen mit Erhard Brüchert, ostfriesischer Autor der Störtebeker-Festspiele, verfasst hat.
Der Roman beschreibt „das Leben und Wirken Störtebekers in Verden oder wie es sich möglicherweise zugetragen haben könnte“. Verwoben wird das mit dem Lüneburger Erbfolgekrieg zwischen Hannover und Bremen, der Mandelsloher Fehde“ von 1380/81; ein kriegerischer Konflikt zwischen der adeligen Familie von Mandelsloh mit Erzbischof Albert II. von Bremen und der Stadt Bremen, der die Burg und Vogtei Langwedel, das Amt Achim, den Raum Thedinghausen und das Erzbistum Bremen bis nach Walsrode betraf.
Ein interessanter Roman um den legendären Seeräuber mit einer Mischung aus Realität und Fiktion.
Fotos: Neuer Roman zum legendären Seeräuber.
72 Seiten spannende Achimer
Historie
Neues Geschichtsheft mit dem Schwerpunkt Ende des Zweiten Weltkriegs und der NS-Diktatur
Achim. Das neue 29. Geschichtsheft der Geschichtswerkstatt Achim ist auf dem Markt. Mit einem Rekordumfang von 72 Seiten hat es jetzt zur Jahreswende 2024/2025 einen Themenschwerpunkt „80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Ende der NS-Diktatur“.
Edith Bielefeld berichtet unter der Überschrift „Späte Gedanken ans Verheiztwerden“ über die Feldpostbriefe eines Achimers an seine Frau und zusammen mit Ulrike Uphoff-Maack über persönliche Lebenserinnerungen von Zeitzeugen an den 8. Mai 1945, den Tag der Befreiung. Manfred Brodt hat sich die Propagandaschrift der Achimer NSDAP aus dem Jahre 1934 mit dem Titel „Achim 10 Jahre unter dem Hakenkreuz“ vorgenommen und gibt Einblick, wie in einem engmaschigem Netz über alle Lebensbereiche die Menschen eingefangen wurden und schon damals der zutiefst menschenfeindliche Charakter der Partei unübersehbar gewesen sei. Marlies Migowsky hat das Konzentrationslager Buchenwald besucht und gibt ihre erschütternden Eindrücke in Text und Bildern wieder. Fritz-Heiner Hepke dagegen berichtet von einem besonderen Kriegsende seines Vaters, der als Lokomotivführer seine Lok in Achim einfach stehen ließ.
Aber auch andere Themen sind in dem Heft vertreten. Harald Gerken beschäftigt sich aus aktuellem Anlass mit der langen Geschichte des Hochwassers im Weserland seit dem 19. Jahrhundert. Reiner Aucamp schildert die Zerstörung der Moore, ihre Belebung durch Wiedervernässung und die Auswirkungen auf das Klima. Fledermäuse, Bunker und Konzerte sind Stichworte für den Bericht von Egon Lindermann über die Geschichte von Dürings Park in Baden.In Baden beginnt auch die Fortsetzungsgeschichte über den MAN-Dieselmotor-DM40, Baujahr 1904, aus der Badener Mühle. Rudolf Schroll aus Friedberg bei Augsburg schildert, dass der Motor in der Friedberger Firma Gerus Apparatebau restauriert wurde und dort als Museumsmotor zu bewundern ist. „Es dürfte der größte und älteste MAN-Motor in dieser Größe weltweit sein, der noch aus eigener Kraft laufen kann, in privater Hand ist und als Museumsmotor besichtigt werden kann“, schreibt er.
Reinhard Dietrich stellt die ersten Autos in Bollen vor und klagt unter der Überschrift „Ich bin verzweifelt“ , wie von der früheren Bekämpfung der Bollener Panzertrasse bis zum Ukraine-Krieg heute er einem Wechselbad ausgesetzt ist zwischen erwünschtem Pazifismus und nötiger militärischer Wehrhaftigkeit. Sein dritter Beitrag würdigt den revolutionären Bremer Pastor Dulon, der auch in Bollen unterwegs war und ein Abgott für die armen Leute gewesen sei.
Während Manfred Brodt wieder in die Achimer Ratsprotokolle geblickt hat, diesmal von 1974 bis 1984, mit heftigsten Auseinandersetzungen bis Polizeieinsatz, behandelt Christian C. Kruse das aktuelle Thema „Hass, Aggression, Falschmeldungen und politische Propaganda im Internet“.
Das von Hans-Joachim Wuthe layoutete und bei der Verdener Firma Haus der Werbung gedruckte Geschichtsheft ist ab sofort bei den Achimer Buchhandlungen Bücherwurm und Hoffmann für sechs Euro erhältlich.



Für die Nacht vom 9. auf 10. November 1938 organisierte die NSDAP in ganz Deutschland Zerstörungen von jüdischen Synagogen und vielfältige Verfolgungen von Juden. Die Achimer Synagoge wurde zerstört und geplündert.(Foto zeigt das Synagogendenkmal). NSDAP-Mitglieder suchten Juden in ihren Wohnungen auf, nahmen ihnen Geld und Sachvermögen ab.Achim. Der neue Kalender der Geschichtswerkstatt Achim für 2025 ist da. Unter dem Titel „Die Weser von Baden bis Bollen“ macht er eine Zeitreise von 100 Jahren in zwölf Monaten. Insgesamt 50 Fotos auf den zwölf Monatsseiten, versehen mit kurzen erklärenden Bildtexten, zeigen den Strom, der ganz Achim prägt, mit seinen angrenzenden Landschaften. Die Motive präsentieren die Weser zu den verschiedenen Jahreszeiten, vereist, verschneit, mit Hochwasser, Überflutungen und Deichsicherungen, im Sommer voller Badegäste an Sandstränden oder einstiger Badeanstalt an dem Fluss Auch ihr Glück suchende Petrijünger oder durstige Kühe und Pferde sind fotografisch festgehalten. Der Wandel der Zeiten ist erlebbar mit den verschiedenen Fluss-
überquerungen per Floß, Fähre, dem Boot der Melkerinnen oder auch der Ueser Brücke, deren Wiederaufbau nach Zerstörung zum Ende des Zweiten Weltkriegs und Einweihung in der Nachkriegszeit dokumentiert werden. Mit großen Ausflugsschiffen, Raddampfern und mit Baustoffe und Metalle befördernden großen Transportschiffen zeigt sich der Fluss im Jahreskalender auch als wichtiger Verkehrsweg, der deshalb auch in Baden einst einen militärisch wichtigen Ölhafen und in Uesen einen Hafen für Sand- und Kiesabbau besaß, der mittlerweile zu einem schönen Freizeitzentrum mit großer Wiese, Yachten, Hotel und Restaurant geworden ist. Auch mit eindrucksvollen Luftaufnahmen spiegelt der vom Verdener Haus der Werbung gedruckte Kalender die Vielfalt dieser Weserlandschaft und den historischen Wandel wieder. Er ist ab sofort in den Achimer Buchhandlungen Hoffmann und Bücherwurm für 19.90 Euro zu haben.



Große Betroffenheit in der Stätte des Grauens
Geschichtswerkstatt Achim besucht das Konzentrationslager Bergen-Belsen
Die Geschichtswerkstatt Achim besuchte eine Stätte des Grauens: das Konzentrationslager Bergen-Belsen. Bei einer Führung und im Dokumentationszentrum erfuhren sie viele Details unvorstellbarer Unmenschlichkeit mit tiefer Betroffenheit. Die SS hatte das Areal 1943 von der Wehrmacht übernommen und es von nun an als Konzentrationslager genutzt. Zunächst verfrachtete sie hierhin vermögende Juden mit Auslandsbeziehungen in ein Austauschlager. Mit ihnen als Geisel versuchte man, im Ausland internierte Deutsche freizubekommen oder materielle Gegenleistungen zu erhalten. 1944 wurden dann Kriegsgefangene und nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge aus anderen Konzentrationslagern nach Bergen -Belsen gebracht, dort getrennt nach körperlicher Verfassung, Nationalität und Religion. Nicht mehr ausnutzbare Häftlinge endeten in anderen Vernichtungslagern, wenn sie nicht schon in Bergen-Belsen gestorben waren. Viele Firmen im Umfeld, auch VW, der Bergbau und die Landwirtschaft nutzten die Arbeitskraft der Häftlinge. In bewachten Kolonnen wurden sie zu Zwölf-Stunden-Tagen in die Betriebe getrieben. Dies und die in den nahen Gaststätten zechenden SS-Männer müssen die Menschen in Bergen-Belsen mitbekommen haben. Das Lager selbst wurde von vielen regionalen Firmen beliefert, und auch die zahlreichen „Zaungäste“ konnten die Abgründe sehen. Als 1944 mit der sich abzeichnenden Niederlage im Weltkrieg die Nazis Konzentrationslager in Frontnähe räumten, wurden die geschundenen Menschen anderen Glaubens, Nationalität und auch Sexualität in Viehwaggons und auf Todesmärschen nach Bergen-Belsen getrieben.
Hier im vegetierten sie nur noch, ohne jede Hygiene, bei bitterer Kälte in überfüllten Baracken und auch in Erdhöhlen. Vor allem durch Hunger und Seuchen verloren allein im März 1945 mehr als 18 000 Menschen ihr Leben. Am 15. April 1945 befreiten britische Truppen das Lager. Von insgesamt
120 000 Häftlingen aus fast allen Ländern Europas waren hier mehr als 52 000 Männer, Frauen und Kinder gestorben.
Vom Vernichtungs- und Arbeitslager ist außer Straßen, Wegen und Massengräbern nicht mehr viel zu sehen, da alles von den Briten wegen der Seuchengefahr abgebrochen und abgebrannt wurde.
Fotos:
Mitglieder der Geschichtswerkstatt vor dem internationalen Mahnmal im Lager Bergen-Belsen.
Rabbiner blickt auf ein Massengrab.
Befreiung!
Fotos von Stiftung Gedenkstätte Bergen-Belsen





