Krieg und Diktatur

72 Seiten spannende Achimer Historie

Neues Geschichtsheft mit dem Schwerpunkt Ende des Zweiten Weltkriegs und der NS-Diktatur

 

Achim. Das neue 29. Geschichtsheft der Geschichtswerkstatt Achim ist auf dem Markt. Mit einem Rekordumfang von 72 Seiten hat es jetzt zur Jahreswende 2024/2025 einen Themenschwerpunkt „80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Ende der NS-Diktatur“.

Edith Bielefeld berichtet unter der Überschrift „Späte Gedanken ans Verheiztwerden“ über die Feldpostbriefe eines Achimers an seine Frau und zusammen mit Ulrike Uphoff-Maack über persönliche Lebenserinnerungen von Zeitzeugen an den 8. Mai 1945, den Tag der Befreiung. Manfred Brodt hat sich die Propagandaschrift der Achimer NSDAP aus dem Jahre 1934 mit dem Titel „Achim 10 Jahre unter dem Hakenkreuz“ vorgenommen und gibt Einblick, wie in einem engmaschigem Netz über alle Lebensbereiche die Menschen eingefangen wurden und schon damals der zutiefst menschenfeindliche Charakter der Partei  unübersehbar gewesen sei. Marlies Migowsky hat das Konzentrationslager Buchenwald besucht und gibt ihre erschütternden Eindrücke in Text und Bildern wieder. Fritz-Heiner Hepke dagegen berichtet von einem besonderen Kriegsende seines Vaters, der als Lokomotivführer seine Lok in Achim einfach stehen ließ.

Aber auch andere Themen sind in dem Heft vertreten. Harald Gerken beschäftigt sich aus aktuellem Anlass mit der langen Geschichte des Hochwassers im Weserland seit dem 19. Jahrhundert. Reiner Aucamp schildert die Zerstörung der Moore, ihre Belebung durch Wiedervernässung und die Auswirkungen auf das Klima.  Fledermäuse, Bunker und Konzerte sind Stichworte für den Bericht von Egon Lindermann über die Geschichte von Dürings Park in Baden.In Baden  beginnt  auch die Fortsetzungsgeschichte über den MAN-Dieselmotor-DM40, Baujahr 1904, aus der Badener Mühle. Rudolf Schroll aus Friedberg bei Augsburg schildert, dass der Motor in der Friedberger Firma Gerus Apparatebau restauriert wurde und dort als Museumsmotor zu bewundern ist.      „Es dürfte  der größte und älteste MAN-Motor in dieser Größe weltweit sein, der noch aus eigener Kraft laufen kann, in privater Hand ist und als Museumsmotor besichtigt  werden kann“, schreibt er.

Reinhard Dietrich stellt die ersten Autos in Bollen vor und klagt unter der Überschrift „Ich bin verzweifelt“ , wie von der früheren Bekämpfung der Bollener Panzertrasse bis zum Ukraine-Krieg heute er einem Wechselbad ausgesetzt ist zwischen erwünschtem Pazifismus und nötiger militärischer Wehrhaftigkeit. Sein dritter Beitrag würdigt den revolutionären Bremer Pastor Dulon, der auch in Bollen unterwegs war und ein Abgott für die armen Leute gewesen sei.

Während Manfred Brodt wieder in die Achimer Ratsprotokolle geblickt hat, diesmal von 1974 bis 1984, mit heftigsten Auseinandersetzungen bis Polizeieinsatz, behandelt Christian C. Kruse das aktuelle Thema „Hass, Aggression, Falschmeldungen und politische Propaganda im Internet“.

Das von Hans-Joachim Wuthe layoutete und bei der Verdener Firma Haus der Werbung gedruckte Geschichtsheft  ist ab sofort bei den Achimer Buchhandlungen Bücherwurm und Hoffmann für sechs Euro erhältlich.